Was ist ein “FCZ-Schläger”?

In seiner heutigen Ausgabe titelte der Tages-Anzeiger: “FCZ-Schläger muss ins Gefängnis”. Die Geschichte dahinter ist bekannt, sie erreichte traurige Berühmtheit. Durch welche semantischen Irrgärten aber torkelt der Tages-Anzeiger mit diesem Titel? Was ist ein “FCZ-Schläger”? Ein Schläger in Diensten des FCZ? Einer, der auf den FCZ einschlägt? Ein vom FCZ angeheuerter Gewalttäter? Ein Schläger, der sich für die Anliegen des FCZ schlägt? Und wenn es den “FCZ-Schläger” gibt, gibt es auch den GC-Schläger, den FCB-Schläger, den YB-Schläger?

So hat bis vor kurzem nur der Blick getitelt, und auch nur im Aushang. Aber heute sind wir ja alle ein bisschen Ringier.

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8 Responses to Was ist ein “FCZ-Schläger”?

  1. Pauletta says:

    … und was ist mit dem Zürifäscht und Streetparade (etc.) Schläger?
    Warum muss der Fussball zunehmend für ein gesamtgesellschaftliches Problem herhalten? Warum gerade der Fussball, der durch sein Juniorenwesen wohl wie keine andere Institution zur Gewaltpräventation beiträgt? Bloss weil Fussballfans so leicht am Leibchen erkennbar sind?
    Pauletta

  2. TRIGGERDUKE says:

    Ich schaue nur noch unterklassige Spiele. Dort gibt es keine Modefans. Keinen Tagi. Keine Schalensitze.

  3. admin says:

    @Triggerduke: einerseits: meine Worte. Andererseits: kann es sein, dass sich deine Präferenzen nicht ganz freiwillig ergeben haben? So oder so: Brügglifeld olé.

  4. Andi says:

    Die Unterklassigkeit begeistert mich, ähnlich unfreiwillig losgetreten, ebenfalls schon lange. Sowohl im Eishockey, als auch im Fussball (wobei der Aufstieg Servettes doch arg daran zu rütteln weiss).

    Dass wir hier allerdings Amateur-Schläger frei wären ist eine Illusion. Je repression, desto Provinz-Schläger lautet meine Gleichung. Wenn also der FC Luzern oder der HC Lugano irgendwelche Typen verbannt, rumpelt es im Gegenzug in Arosa, Chur, Seewen oder Weinfelden.

    btw.: Der Baseball-Schläger zieht, ebenfalls unfreiwillig, seinerseits immer wieder durch die Gewaltsspalten der Presse.

  5. admin says:

    Gut, Andi, aber korrekterweise muss man auch sagen, dass Triggerduke nirgends schreibt, die Unterklasse sei schlägerfrei. Ausser du setzt Modefans mit Schlägern gleich. Was auch ein interessanter Ansatz wäre.

  6. David says:

    bravo admin, zu deinem letzten satz.

  7. theo says:

    Der Tages-Anzeiger braucht den Begriff «FCZ-Schläger» seit dem 31. März 2007 in praktisch allen Artikeln zu diesem Fall. Erst 2 Tage davor, am 29. März 2007, hat der Tagi das erste Mal darüber berichtet (als Reaktion auf einen 10-vor-10-Bericht 2 Tage davor, der die Details öffentlich machte). Dort heisst es noch: «Der Täter, ebenfalls ein FCZ-Fan, konnte …» und im nächsten Satz: «Der Schläger war …» Et voilà. Diese beiden Facetten einer einzelnen Persönlichkeit weiterhin zu trennen, wäre ja auch wirklich zu kompliziert gewesen und hätte der Leserschaft auch nicht zugemutet werden können …

    PS: Diese prägnante Formel fanden dann auch andere Medien ganz praktisch …

  8. Andi says:

    Absolut einverstanden, mein Beitrag soll kein Widerspruch zur Aussage von Triggerduke sein, eher eine Ergänzung mit weinendem Auge.

    Modefan ist ein Begriff den ich nicht wirklich mag, jeder Verein ist auf sie angewiesen, ob das dem Fan-Herzen nun passt oder nicht. Es ist wie in der Musik wenn gewisse Fans “ihren” Underground-Entdeckungen keinen Aufstieg gönnen. Aber ja, gewisse Parallelen gibts da wohl, spricht man doch zuweilen auch von Krawall-Touristen.

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