“Blick” einmal mehr auf der Höhe der Zeit

Wir erinnern uns kurz: Lazio, Klose mit uns, SS. Und dem “Blick” fällt nichts auf. Gestern nun liegt auf dem S-Bahn Sitz die Abendausgabe des Blattes. Auf Seite 12 ein Textchen zum Protest zweier Engländer “auf dem Fifa-Dach”. Die beiden halten ein grosses Plakat in den Händen, auf dem sie sich in dicken Lettern als Vertreter der “English defence League” zu erkennen geben. Das hat beim “Blick am Abend” aber niemanden gestört. Geschweige denn interessiert. Und auch den Polizeisprecher wollte man nicht darauf ansprechen. Lieber investiert man weiter in den “Petarden-Trottel” und seine Eltern.

Nachtrag 11.04 Uhr: Es ist trotz allem keine gute Idee, nun zu Mitteln zu greifen wie diesem hier, wer immer auch hinter der Aktion steckt. Mehr Fairness und Ausgewogenheit erreicht man kaum, indem man anonym an der Schraube dreht.

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5 Responses to “Blick” einmal mehr auf der Höhe der Zeit

  1. capitão says:

    Ich teile die Meinung, dass die öffentliche Anprangerung der Journalisten inakzeptabel ist. Dass dies dem Tagesanzeiger aber eine Meldung wert ist, gar unter der Überschrift „Hetze“, während die tagelange menschenverachtende Hetze eines gewissen Journalisten gänzlich unter den Teppich gekehrt wird, ist ebenso fragwürdig.
    Hier funktioniert offenbar die Selbstregulierung bei den Medien nicht!? 😉

  2. admin says:

    Capitao, ja, kann man so sehen. Nur: Der Blick arbeitet schon immer so, nur waren Fussballinteressierte damit lange nicht konfrontiert. Dass Fussballfans wie du und ich sich nun an den Kopf langen bei dieser Berichterstattung, heisst nicht, dass Tagi und Co. es auch tun müssen bzw. es genau jetzt tun müssen. Da hätte es in der Vergangenheit zig andere Beispiele gegeben, die Mechanismen zu hinterfragen. Und genau darum kann ich Aktionen wie der aktuellen Journi-Fahndung nichts abgewinnen. Sonst kann sich jeder, dem eine Berichterstattung im Blick oder sonstwo einseitig, reisserisch oder geschmacklos vorkommt, der Methode bedienen. Dann wäre die Stadt aber bald zugepflastert mit Journalisten-Konterfeis und -Telefonnummern. An so einem Ort möchte ich dann aber nicht leben, ehrlich gesagt.

  3. capitão says:

    Da hast du sicher recht, auf die andere Hetze des Blicks achtet man nicht, solange man nicht selber betroffen ist (wenn auch nur unter ferner liefen als Fussballfan).

    Dennoch verwundert mich diese Meldung. Ich war heute noch nicht in Zürich, aber soviele Plakate können das nicht gewesen sein? Diese Art von Selbstjustiz ist (leider) nichts neues, da gab es schon andere Plakate mit anderen Köpfen zu anderen Themen von anderen Tätern, nur wird in der Regel darüber nicht berichtet. Micht stört die Meldung an sich.

    Und wie gesagt, die Aktion ist inakzeptabel und ich hoffe, dass da nur eine wütende Einzelperson dahintersteckt und keine Gruppe.

  4. capitão says:

    Nachtrag: Der Artikel wurde aktualisiert. Wenn die Aktion tatsächlich derart massiv gewesen ist, wie sie jetzt dargestellt wird (naben dem Plakat auch tote Fische, Hetzflyer und Morddrohungen), dann ist die Meldung gerechtfertigt.

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