“Geopolitische Überlegungen” in der Fifa

In der aktuellen Ausgabe (Mai 2011) des Frauenfussballmagazins befasst sich Martin Bieri mit der Vergabepolitik der Fifa – aber nicht mit Fokus auf Russland und Katar und auch nicht im Zusammenhang mit korrupten Fifa-Funktionären. Bieri hinterfragt die Vergabe der Frauen-U20-WM 2012 nach Usbekistan, in ein Land also, in dem Folter nach wie vor weit verbreitet ist und die Mitarbeitenden von Human Rights Watch kürzlich des Landes verwiesen wurden. Die Fifa erklärt ihre abenteuerliche Vergabestrategie gern mit “Geopolitik”, wird aber kleinlaut, wenn sie vom Frauenfussballmagazin auf Usbekistan angesprochen wird: Es sei nicht Aufgabe des Weltverbandes, “politische Einschätzungen” abzugeben, doch hoffe man, mit der Durchführung des Turniers die Situation im Land allgemein zu verbessern. Amen. Dass pompös aufgezogene und medial aufbereitete Grossereignisse, wie es Fifa-Turniere mittlerweile auf allen Stufen sind, eher dazu dienen, tyrannische Regimes zu stützen als zu schwächen, ist der plausible Schluss, zu dem Bieri kommt. Lesen Sie hier (auf das Heftcover klicken, dann auf die Seite mit dem Fifa-Logo).

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