Moldova

Im Stadion, in dem die Nati sich gerade auf das morgige Quali-Spiel vorbereitet, hab ich einmal ein Spiel der Ersten Moldawischen Liga gesehen, Dynamo gegen ZSKA, im Herbst 2006. 0:8 hiess es am Ende, ab Nummer 6 hatte der Junge an der hölzernen Anzeigetafel ein Problem. Das brachte das kleine Bataillon moldawischer Rekruten, die sich auf der Tribüne zur Unterstützung ihres Klubs ZSKA eingefunden hatten, sehr zum Lachen. 

Wir wohnten damals direkt neben dem Dynamo-Stadion. Tagsüber fand dort Schulsport statt, abends kickten die Jungen auf den Beton-Nebenplätzen. Ein schöner Ort, gut ausgelastet. Und mit wunderbaren Reliquien aus der Zeit vor dem Chinaplastik, der heute die Märkte Chisinaus und der ganzen Welt dominiert. So zum Beispiel das schmiedeiserne Stadiontor mit dem Dynamo-D oder die von Hand gemalten Matchplakate rund ums Stadion. Überhaupt ist der Beruf des Schriftenmalers/der Schriftenmalerin in Moldawien noch immer ein sehr attraktiver. In den Strassen schmücken riesige, handgemalte Unikate die Häuserwände und werben für Konzerte oder sonstige Veranstaltungen.

Gestalterisches und darstellerisches Geschick und einen Sinn für klare Botschaften beweisen die MoldawierInnen aber auch bei Sakralbauten und Kruzifixen, wie ich bei einem Ausflug zu einem Klosterkomplex ausserhalb der Hauptstadt erfahren durfte. Zuguterletzt sei auf die grosse Liebe der Einheimischen zu ihrem Lokalbier (“Chisinau”) verwiesen, das Jung und Alt bereits ab den Morgenstunden in den Parks konsumiert. Verpönt ist das keineswegs, verkaufen doch alle paar Meter kleine Kioske das hervorragende Brauerzeugnis.

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