La Isla Bonita

guam_1Ob und unter welchen Umständen 2018 in Russland eine WM gespielt wird, sehen wir ja dann. Die Vorbereitungen darauf laufen auf jeden Fall schon auf Hochtouren. Vor allem auch noch viel weiter östlich: Dort wird in acht Fünfergruppen gerade die 2. Runde der WM-Quali ausgetragen. Wir widmen uns der Gruppe D.

Letzter dieser Gruppe ist Indien. Dann folgen Turkmenistan, Iran und Oman. Leader mit 6 Punkten aus 2 Spielen und einem Torverhältnis von 3:1 ist: Guam. Guam? Guam.

Guam ist eine US-Aussenstation im Pazifik und hat seit 1975 einen Fussballverband. Guam hat etwa 180’000 Einwohner, dazu eine stattliche Anzahl eingeschleppter Nattern, die nach ihrer Ankunft kurzerhand den ganzen Vogelbestand der Insel weggefressen wappen_guamhaben. Völlig zurecht erhielten die Nattern den wissenschaftlichen Namen boiga irregularis. Guam hat das ungefähr schönste Wappen der Welt. Und seit neuestem hat Guam auch einen Fussballplatz mit Kunstrasen. Sepp hat ihn eingeweiht.

Auf diesem Kunstrasen dürfen The Matao, wie Guams Männernationalelf sich nennt, nun die Heimspiele austragen, nachdem “Heimspiel” zuvor eine Flugreise von vielen hundert Kilometern bedeutet hat. Die Heimspiele zuhause nun haben es in sich, vor allem in diesem Juni 2015: Zuerst wird Turkmenistan geschlagen (1:0), und dann, vor zehn Tagen, auch noch Indien (2:1). Gut, Indien ist noch keine Fussballnation, hat aber dann doch rund siebentausendmal mehr Einwohner als Guam.

Jetzt hofft man natürlich auf der Insel. Zumal Gruppenfavorit Iran, am Tag von Guams Sieg über Indien, in Turkmenistan nicht über ein 1:1 hinausgekommen ist. Werden wir, pikant pikant, 2018 in Russland also vielleicht eine US-Militärbasis am Start sehen? “Insel für WM guamifiziert”, hiesse dann wohl der gelb-schwarze Kioskaushang.

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