“La ola tedesca non ha rivali”

Leser Gianluca schickte uns per Rohrpost die Januarausgabe von Sportweek, einer Beilage der Gazzetta dello Sport. Titelthema: Tifosi. Die Artikel sind so unterschiedlich wie ihre Qualität. Sportfans in den USA, Crazyfans beim Dart, United Fans in Istanbul. Am interessantesten: eine Überlegung zu den immer leereren Stadien der Serie A. Nur noch einer von drei Fussballfans in Italien hat in der Saison 2013/2014 ein Spiel in einem Stadien verfolgt. Was tun? Vom Ausland lernen, sagt der Artikel. Und meint: vor allem von Deutschland.

“Die Deutschen sind ohne Konkurrenz”, heisst der Titel zu einer eindrücklichen Grafik über Zuschauerzahlen rund um den Globus. In der Saison 2013/2014 finden sich unter den 10 meistbesuchten Vereinen 6 deutsche, 2 Spanier und 2 Engländer. Auf Platz 20 folgt mit Inter der erste Verein aus Italien. Unter den 50 Klubs mit den meisten Zuschauern finden sich nur 5 aus der Serie A. So haben z.B. der VfB Stuttgart, Ajax und Atletico Madrid, aber auch die Kerala Blasters, Atletico de Kolkata, die Seattle Sounders, America (Mex), die Rangers (damals 3. Liga) oder Guangzhou Evergreens  mehr Zuschauer als Napoli.

sport_1_1_15“Sagen wir es offen: In unserem Land wird in hässlichen Stadien hässlicher Fussball gespielt”, schreibt der Autor Fabrizio Salvio nüchtern. Ob sich bald etwas ändert? Der Staat wird nicht so bald Geld in den Fussball investieren; nicht angesichts der wirtschaftlichen Misere, schon gar nicht angesichts der 25 Mio €, die er jährlich für die Sicherheit in und um die Stadien aufwendet. Und die Klubs? Sie würden gern dem Beispiel Juventus folgen: eigenes Stadion, florierender Betrieb. Nur: Wer soll das bezahlen? In einigen Städten wäre man bereits froh, das Geld reichte für den Spielbetrieb.

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