Expansionspolitik in Rot und Blau

Wir wissen es: Was der FC Basel erreicht hat, ist eine sogenannte kritische Grösse. Sein angestammtes Kleid wird ihm zu eng, es platzt bald aus allen Nähten. Versetzte der Klub vor 20 Jahren die Stadt noch in einen Taumel, weil er in die Nationalliga A aufstieg, haben einige seiner Fans heute das Problem, dass sie in Spitzenspielen heimlich auf Siege der ärgsten Konkurrenten hoffen – auf dass es endlich wieder einmal spannend wird. Wie DSC03258singt Thees Uhlmann über den FC St. Pauli: “Denn Liebe ohne Leiden, hat noch niemand gesehen.” Für den FCB heisst das: Gibt es nicht bald wieder etwas Leiden, wird die Liebe leiden.

Nur: Was tun? Extra verlieren? Der Konkurrenz nicht mehr die besten, nur noch die zweitbesten Spieler abwerben? Das halten nicht einmal Naivlinge für eine Option, wie ein Eingefleischter neulich in einem einleuchtenden Artikel im “Zwölf” beschrieb. Also bleibt vorerst nur: Weiter wachsen, wo dies noch möglich ist. Mit der “Fankarte” haben uns die Digitalen vom Tagi vor einiger Zeit schön illustriert, wo welcher Verein noch wie viel Wachstumspotential hat. Der FCB zum Beispiel im Kanton Solothurn. Dort ist er im Prinzip schon die Nummer eins. Doch es gibt noch einige widerspenstige Nester. Zum Beispiel: Oberdorf am Fusse des Weissenstein: 1’651 Einwohner – null FCB-Saisonkarten. Da gilt es zu investieren. Zum Beispiel am Bahnhof. Et voilà.

Wie wird es weitergehen? Schon fährt ein neues Tram nach Weil am Rhein. Das heisst: Es winken weitere SOS-Säulen. Auch im Ausland. Rot-Blau schlägt Alarm.

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