Was darfs denn kosten?

Der DV 1879, der Dachverband der St. Galler Fankurve, hat genug: Statt dafür entschädigt zu werden, wie in Luzern zwei Stunden in einem Viehgatter ausharren zu müssen mit nur sehr beschränkter Sicht aufs Spielfeld, knüpfen einem die Vereine dafür noch Geld ab. 28 Franken im Falle des FCL. Das wollen die Grün-Weissen nun nicht mehr hinnehmen und schreiben:

Wir haben deshalb den FC Luzern informiert, dass wir nicht bereit sind, erneut die Tickets für das Auswärtsspiel zu verkaufen (unentgeltlich!). Der FC Luzern hat zwar geantwortet, sich bisher aber nicht bewegt. Wir werden deshalb keine Tickets verkaufen. Nichtsdestotrotz reisen wir nach Luzern und versuchen bis zum Schluss, wenn es sein muss an den Stadiontoren, eine Einigung zu erzielen. Sollte dies nicht gelingen, möchten wir alle Fans bitten, auf den Besuch des Spiels zu verzichten und mit allen anderen die Zeit vor dem Stadion zu verbringen.

Das hat nun natürlich den FCL auf den Plan gerufen und ebenso natürlich ein paar OnlinePortale. Der Ärger der St. Galler kommt aber nicht aus dem hohlen Bauch. Sie haben gerechnet. Und finden: Jetzt reicht es dann langsam mit dem Schröpfen der Auswärtsfahrer.

Das Thema Ticketpreise brennt aber nicht nur Ostschweizern unter den Nägeln. In ihrer Zeitung “Daléo” beschäftigen sich FCZ-Fans mit der unangenehmen Tatsache, dass ausgerechnet ihr “Arbeiterverein” (Abgrenzungsversuch ggn. GC in derselben Daléo-Ausgabe) dem einfachen Manne mehr abknöpft als jeder andere Klub der Liga. Dabei entlocken sie FCZ-Mediensprecher Patrick Lienhart eine bemerkenswerte Aussage. Angesprochen auf einen Super-League-Ticketvergleich des Portals “Watson” sagt er:

Solche Vergleiche sind aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten in den Stadien sehr schwierig. Man kann das Stadion Letzigrund ja nicht eins zu eins mit dem Stadion Brügglifeld vergleichen. Steh- oder Sitzplatz, Sicht auf das Spielfeld, der Eintritt ins Stadion oder auch die Rahmenbedingungen in der jeweiligen Stadt sind Punkte, die bei solchen Vergleichen immer mitspielten müssten.

Ausformuliert heisst das wohl: Der FCZ bietet seinen Besuchern im Vergleich zu allen andern Vereinen so unglaublich viel mehr und wird zudem von der Stadt Zürich so hammerhart drangsaliert, dass die höchsten Preise der Liga nichts als gerechtfertigt sind. Das kann natürlich sein. Gleichzeitig könnte man sich beim “Stadtklub” fragen, woran es liegt, dass nur ein halbes Prozent aller 400’000 StadtzürcherInnen im Besitz einer Saisonkarte des “Arbeitervereins” sind.

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