Nützliche Sehenswürdigkeiten

Eines meiner liebsten Ausflugsziele ist Pisa. Es gibt dort toskanische Leberwurst mit weissen Bohnen, und wenn man am Billettschalter fragt, ob das kleine Kind auch schon ein Busbillett braucht, sagt die Frau: “Nur, wenn es länger ist als ein Meter.” Das Beste an Pisa aber ist die Nähe des Stadions zur Piazza dei Miracoli, dieser berühmten, nach einem deutschen Spaghettihersteller benannten Komposition aus historischen, sich nicht immer im Lot befindenden Sakralbauten.

Pisa spielt heute wie üblich in der dritten Liga, der ehemaligen Serie C, die heute Lega Pro heisst, als wäre sie eine weitere zwielichtige politische Partei. Die Saison schloss man zwischen Benevento und Lumezzane auf dem 7. Rang ab und gab anderen, vom Tourismus und weiteren Segnungen etwas weniger beglückten Städten wie Taranto den Vortritt für die Plätze an der Spitze. Dritte Liga also, aber der Stadionstandort ist erstklassig: hinter dem Turm durch die Stadtmauer, dann rechts, und da steht sie schon, die Arena Garibaldi, auch Stadio Romeo Anconetani genannt, nach dem langjährigen Klubpräsidenten. Wer einen Besuch wagt, findet ein schönes, halbantikes Oval, dessen Haupttribünendach an heissen Tagen kühlen Schatten spendet.

Der grosse Vorzug an der Nähe zum schiefen Turm ist aber, dass das Stadion von Pisa prominent zu finden ist auf Ansichtskarten. Selten genug ist das sonst der Fall, und so habe ich einem der zahllosen Händler gleich den Kartenständer geleert. Es ist erfreulich zu sehen, wie dem Fussball hier eine angemessene Bedeutung beigemessen wird: Man könnte glauben, das Stadion gehöre als eine Art Satellit in der Neustadt zur Piazza dei Miracoli. Eine der Karten, und dann ist alles gesagt zu Pisa, geht mit einem recht sympathischen Grusswort an den Ersten oder die Erste, der oder die eine will und per Mail die Postadresse hinterlässt. – Bitte nicht mehr anrufen, die Karte geht an Andi.