Pünktlich zur EM erscheint im Tram eine neue Werbung: “Brauchst du Kohle?”, fragt es jugendlich-lässig-aggressiv vom bedruckten A4-Karton herunter. So wird normalerweise für Nebenverdienste geworben oder für schnelles Geld. Oder für beides.
Wer da wirbt, ist der Sporttip, das Sportgewinnspiel der Landeslotterie, des staatlich reglementierten Glücksspiels. Und so sauber das beim Sporttip auch zu und her gehen mag mit dem Wetten auf Fussballspiele: Wer dabei Geld gewinnt, also Kohle macht, ist ja vor allem und zwingend die Landeslotterie selbst. Wie das bei Glücksspielen und Sportwetten nun einmal die Regel ist. Die Spielenden verlieren ihr Geld 
normalerweise, mit ganz wenigen Ausnahmen. Weshalb es doch einigermassen kühn ist von einer staatlichen Institution, den (jungen) Leuten vorzugaukeln, mit Sportwetten liesse sich Geld verdienen.
“Anleitung zum Kohle machen – an jedem Kiosk”, steht da noch. An jedem, ja. Aber am besten nimmst du den gleich neben der Schuldenberatung. Im Fall hey!
