“Eidgenössisch”, wie meint er das?

In einem Artikel über Stephan Lichtsteiner in der NZZ vom Freitag äussert sich der Aussenverteidiger von Juventus wie folgt zur aktuellen Nati:

Das Team ist jünger, nicht mehr so <eidgenössisch>, aber das hat mehr mit der Schweiz zu tun als mit einer Hierarchie.

Was will uns Lichtsteiner damit sagen? Dass es zwar nach wie vor Schweizer sind, die für die Schweizer Nationalmannschaft spielen, aber einfach nicht mehr so richtige? Die Unterscheidung zwischen Schweizern und Eidgenossen stammt aus der rechten Szene, bei entsprechenden Online-Shops können T-Shirts mit dem Aufdruck “Du Schweizer, Ich Eidgenoss” bezogen werden.

Vielleicht ist der Ur-Lichtsteiner einst ja wirklich, fast wie Barbapapa, irgendwo in der Urschweiz aus dem Boden gewachsen, vor vielen hundert Jahren, und hat sich seither nie mehr als 50 Meter von seinem Habitat entfernt. Vielleicht stimmt das aber auch nicht und gewisse Nachkommen des Ur-Lichtsteiners gehen einer Arbeit im fernen Ausland nach, aus wirtschaftlichen Überlegungen bzw. weil sie im Habitat für sich keine Perspektive mehr gesehen haben. Soll es ja geben, solche Leute.

Vielleicht hat Stephan Lichtsteiner aber auch einfach irgendwas gesagt, ohne gross zu überlegen, ganz so wie sein Kollege Inler, als er dankend die Rückennummer 88 annahm. Ein bisschen anders wirds einem trotzdem dabei.

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3 Responses to “Eidgenössisch”, wie meint er das?

  1. Obi Wan Kenobi says:

    finde die aussage trifft zu….ohne in die rechte szene abzurutschen…

  2. David says:

    Ich vermute, es trifft das letztere zu…obwohl, wenn ich mich an den Bruder von Lichtsteiner erinnere, der sah als Türsteher Ende 90er schon ziemlich “eidgenössisch” aus…aber das hatte vermutlich mehr mit der Hierarchie als mit der Schweiz zu tun.

  3. Andi says:

    Für mich nicht das erste Mal bei dem Lichtsteiner durch wahnsinnig überlegtes Handeln auffällt… Schon geschichtlich betrachtet ist diese neue Unter-Schublade noch nicht einmal ein müdes Lächeln wert.

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