Fairness?

Während der WM und dem Saisonstart in der Schweiz habe ich wieder mal gemerkt, dass es zwei unterschiedliche Interpretationen von Fairness gibt. Für die einen bedeutet Fairness, dass man lediglich gemeinsame Regeln und Sanktionen festlegen muss. Eine Angelegenheit ist dann fair, wenn derjenigen bestraft wird, der gegen die Regel verstossen hat. Rolf Fringer beispielsweise behauptete, dass die rote Karte gegen Suarez im WM Viertelfinal unfair gewesen sei, da es ja schon Elfmeter gegeben hätte. Die Idee dahinter ist, dass man jemanden nicht für das gleiche Vergehen zweimal bestrafen darf. Auf der anderen Seite steht die Ansicht, dass Fairness eine Einstellung ist. Der Spieler soll versuchen, sich an die Regeln zu halten – unabhängig von den möglichen Konsequenzen. Diese Ansicht gipfelt in der (zugegeben) naiven Vorstellung, Fabiano hätte zumindest nach seinem dritten Handspiel eigentlich zugeben müssen, dass sein Tor nicht regulär war. Selbstverständlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Fussball soll ja nicht päpstlicher sein als der Papst. Trotzdem hat mich in letzter Zeit das Gefühl beschlichen, Fairness im Fussball werde immer häufiger als “crime and punishemt” betrachtet. Für mich liegt darin auch der Grund für die unsäglichen Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen. Wenn die Bestrafung zu einem zentralen Element eines funktionierenden Spiels wird, dann bekommt die Rolle des Schiedsrichters mehr Gewicht und somit steigt auch die Fehleranfälligkeit. Ich aber denke, dass eigentlich die Spieler in der Kritik stehen müssten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=mw6MYwokbhU&feature=related

Es braucht ja nicht gleich Aktionen wie im Video. Ich hoffe aber einfach, dass wir nicht die ganze Super-League Saison lang über Schiedsrichterentscheide diskutieren müssen, sondern hin und wieder auch mal ein bisschen gelebte Fairness zu sehen bekommen.

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One Response to Fairness?

  1. roger says:

    Wow sehr gutes Beispiel.

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