Jetzt wo Fifa bzw. Board endgültig und für den Rest des Technologischen Zeitalters NEIN gesagt haben zur Störung des Fussballbetriebs durch Torkameras und Ballchips, habe ich einen Vorschlag: Die Hand-aufs-Herz-Regel. Sie geht so:
Jede Mannschaft hat pro Spiel ein- oder zweimal (das müsste dann das Board entscheiden, von mir aus zweimal) die Möglichkeit, beim Schiedsrichter einen Ehrlichkeits-Check eines Gegenspielers zu verlangen. Das kann eine Schwalbe, ein Hands, ein Phantomtor oder eine vermeintliche Tätlichkeit betreffen. Der Captain der sich benachteiligt fühlenden Mannschaft sagt dem Unparteiischen, welchem Gegenspieler welche Frage gestellt werden soll. Als Beispiel: “Fragen Sie Herrn Henry, ob er den Ball mit der Hand geführt hat.” Herr Henry stünde dann vor der Wahl: zugeben, und in der Kabine von seinen Mitspielern brutal abgeschlachtet werden (Variante ehrlich, selbstlos), oder: abstreiten, und von der durch TV-Beweise medial eventuell extrem aufgeheizten Öffentlichkeit in Stücke gerissen werden (Variante Eigennutz, dumm). “Eventuell” für den Fall, dass das Abstreiten zurecht erfolgte, weil tatsächlich eine Berührung da war oder wie das sonst so im Jargon heisst.
Jetzt kommen Sie natürlich und sagen: Geht nie und nimmer, gibt sofort Rudelbildung um den Befragten, um ihn zu beeinflussen. Daran habe ich aber bereits gedacht. Das Prozedere fände nämlich im Anstosskreis statt, zugegen wären nur die drei Involvierten. Wer den Abstand nicht einhält, direkt Rot.
Ich finde das ehrlich gesagt einen guten Vorschlag: Kostet nichts, braucht keine zusätzliche Technik, garantiert dafür ein paar zusätzliche Emotionen. Ich meine, stellen Sie sich die Frage vor: “Herr Rivaldo, hat er Sie am Kopf getroffen?” Da überlegt sich der doch zweimal, ob er sagt “Ja, mein Herr, mitten ins Gesicht.” Oder? Habe ich etwas vergessen? Nicht, oder? Sepp, ruf einfach an. Ich komm sonst auch nach Visp. Essen wir eine Randenwurst und machen alles klar.