Endlich Ruhe “um die Stadions”?

Da braucht man sich nichts vorzumachen: Über 70% Ja zur städtischen Datenbank Gamma, 60% Ja in den traditionell linken, polizeikritischen Stadtkreisen 4 und 5, das lässt sich nicht allein mit Belgrad-Bildern, Hooligan-Panikmache und SP-Stimmfreigabe begründen. Hier hat der Zeitgeist ein Machtwort gesprochen. Und sonst? 

„Die Zürcherinnen und Zürcher haben offensichtlich genug von Ausschreitungen rund um die Stadions.“

Das ist laut der heutigen Printausgabe des Tages-Anzeigers der Kommentar von Zürichs Polizeivorsteherin Esther Maurer zur haushoch angenommenen Gamma-Vorlage. Aber hat sie das wirklich gesagt? Hat sie wirklich „die Stadions“ gesagt? Dann hätte ihr der Tagi das aber ruhig zurechtredigieren dürfen. Wo man doch ein so kollegiales Verhältnis pflegt. Denn wie lautet der erste Satz des Tagi-Kommentars zur Gamma-Abstimmung, gleich rechts neben Esther Maurers Zitat:

„Die Zürcherinnen und Zürcher haben genug von den Krawallen in und um Sportstadien.“

Da erstaunt es auch nicht mehr, dass der Tagi im Vorfeld die Ja-Parole herausgegeben hat, wenn er sich seine Kommentare direkt vom Stadtrat diktieren lässt. Aber ab morgen wird ja alles besser. Dann macht der Tagi mit halb so vielen Leuten eine doppelt so gute Zeitung. Und wenn nicht, ist es auch nicht so hundsmiserabelgrottenschlimm. Das Bild zum Text übrigens zeigt (wieder einmal) den FCZ in Basel und Fackeln als Symbol für Gewalt. Wie viel das mit Gamma zu tun hat, weiss die Tagi-Bildredaktion sicher besser als ich. Ich dachte bis jetzt, Fackeln seien ein Fall für Hoogan. Weil das Abbrennen von Feuerwerk ja gewalttätiges Verhalten ist gemäss Bundesgesetz zur Wahrung der INNEREN SICHERHEIT, Gamma aber keine Datenbank für Gewalttäter ist sondern für solche, die es werden wollen.

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