Unterste Schublade

Vor kurzem ist die zweite Ausgabe des Lifestyle-Magazins „93. Minute“ des FC Zürich erschienen. Trotz grossem Zirkus um die Lancierung des jeweils über 100 Seiten dicken (und 10 Franken teuren!) Hefts, hat man dieses in der FCZ-fernen Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen. Macht überhaupt nix, denn das 08/15-Marketing-Produkt bietet auf allen Ebenen durchwegs dürftige Kost. Wären darin nicht ein paar ganz bedenkliche Sachen zu lesen, so würden auch Knappdaneben-Blog-LeserInnen davon verschont bleiben.

FCZ-Präsident und Neo-Fussballliga-Funktionär Ancillo Canepa gibt im Editorial des neuen Hefts zu, dass die vereinzelten „Typos“ in der ersten Ausgabe „inhaltlich nicht relevant aber trotzdem ärgerlich waren“. Mit Typos meint er etwa zwei dutzend völlig vernachlässigbare Tipp- und Orthographie-Fehler, welche auf ein offensichtlich fehlendes Korrektorat zurückzuführen sind. (Das Programm der „93. Minute“ lautet gemäss Heft 1: „Nicht nur vom Geschehen auf den Fussballplätzen berichten, sondern die Fakten hintwwchen Spieler verpflichtet ihr nun?“ sind Tagespresse und nicht Inhalt dieses neuen Magazins.“)

Die wahren Tiefpunkte des Hefts finden sich dann jeweils in den Porträts von Fussballerinnen der FCZ-Frauen-Sektion. Nach Lara Dickenmann („Eine attraktive Frau, die eigentlich eher in die Kategorie Beach Volleyball gehört“) und Sandra Betschart („Mit 19 Jahren macht die Blondine keinen sehr reifen Eindruck“) wartet man mit Spannung darauf, wer in der nächsten Ausgabe die sexistische Schreibe von Chefredaktor Alexander Kuszka über sich ergehen lassen muss. Ziemlich übel wird einem auch, wenn ein jetziger Blick- und ehemaliger NZZ-Sportjournalist seine Ex-Freundin im Heft mit den Worten „bemüht sich stets um Ballkontakt“ umschreiben darf. Autsch. Unterste Schublade. Oder besser grad ab ins WC. Und bitte spülen.

Saro Pepe Fischer

This entry was posted in FCZ, Medien. Bookmark the permalink.

2 Responses to Unterste Schublade

  1. admin says:

    Der 93.Minute-Chefredaktor hat zu diesem Eintrag einen Kommentar geschrieben, ihn aber am falschen Ort (eins weiter oben) gepostet. Hier deshalb die Kopie davon (im Original-Wortlaut):

    Lieber Saro,

    bist Du verberbittert? Bist enttäuscht? Ich ja ziemlich enttäuschnend, wenn Du über eine Herzensangelegenheit herziehst. DER FCZ war Dein Heim und hat Dir immer geholfen…………………..DIe Jahre ändern sich und auch die Geschichte. Dass der FCZ neue Wege geht. Dass derr FCZ was Neues will, ist klarf. Du bist herzlich eingeladen, dem FCZ zu helden. Ud wir sind alles andere als sexistisch, glaube es mir. Du hast meine email-Adfresse und ich bin immer fr solche fragen da…………………….gruss kuschi

  2. Pingback: 93. Minute | fcz.watchblog.ch

Comments are closed.