Das geht sich aus (zum hundertsten Mal)

Sie sind hundert, und um das zu feiern, mieten sie eine Brauerei. Das passt, denn auch sonst machen die Damen und Herren vom ballesterer seit 15 Jahren und 100 Ausgaben fast alles richtig.

Der ballesterer bereichert mein Leben. Ich habe gelernt, was es heisst, wenn jemand sagt “das geht sich aus”. Ich habe gehört, dass Lieder ab iPhone lauter klingen, wenn man sie in ein leergetrunkenes Pilsglas stellt. Ich wurde an Ernst Happels Grab geführt und ins Nachtasyl. Ich wurde Zeuge, wie jemand Mohnnudeln und ein Krügerl als MittagessenWSK einnimmt. Und ich habe Hunderte von ausgezeichneten Fussballtexten gelesen.

Zur 50. Ausgabe des ballesterer vor einigen Jahren durfte ich als Gastautor eine kritische Zwischenbilanz ziehen. Heute wäre es eine Festrede. Dass sich das Heft dauernd selbst hinterfragt, liest sich aus jeder Ausgabe. Und wo noch immer Parteilichkeit vermutet wird, schaffen Jakob Rosenberg und Nicole Selmer in der Jubiläumsbeilage zur Jubiläumsausgabe Klarheit: “Während die Stimmen von Fussballfunktionären, Politikern und Polizei ohnehin laut gehört werden, ist das bei denen, die oft pauschal als Chaoten, Kriminelle oder gar Taliban des Fussballs verunglimpft werden, anders. (…) Zum kritischen Journalismus gehört die Einbeziehung der Blickwinkel aller Beteiligten.”

Wer frivol genug ist, für ein 4,50€ teures Heft am Schweizer Kiosk 11 Franken zu zahlen, soll das gerne weiterhin tun. Für alle andern empfiehlt sich dringend ein Abo. Denn das geht sich garantiert aus.

Herzlichen Glückwunsch, ballesterer. Und auf bald!

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