Was eine solidarische Gesellschaft kaputt macht

In der heutigen NZZ kritisiert Michael Schoenenberger das gegenwärtige System der Sozialhilfe, die in seinen Augen immer mehr zur Sozialrente verkommt. Schoenenberger schreibt:

Es darf nicht sein, dass eine hart arbeitende Familie sich kein Auto und keine Ferien leisten kann, derweil der Sozialhilfebezüger in solchen Wohlstandsgenuss kommt. Solches macht eine solidarische Gesellschaft kaputt.

Was eine solidarische Gesellschaft vielleicht ebenso kaputt macht: Dass eine hart arbeitende Familie die normale Steuerlast zu tragen hat, während zugezogene Multimillionäre mit den Behörden lukrative Steuerdeals aushandeln dürfen. Davon ist in der NZZ aber nichts zu lesen.

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One Response to Was eine solidarische Gesellschaft kaputt macht

  1. sieba says:

    Interessant finde ich hier vor allem, dass man von einer “solidarischen Gesellschaft” spricht, obwohl das offenkundig nicht der Fall sein kann.
    Eine solidarische Gesellshaft ist dann gegeben, wenn alle solidarisch miteinander umgehen und davon sind mir doch Lichtjahre entfernt.

    Jemand sagte mal: In dieser Gesellschaft sei alles Falsche richtig und alles Richtige falsch. Ergänzend kann man sagen: Alles Solidarische ist unsolidarisch.

    Der Satz “Dass eine hart arbeitende Familie die normale Steuerlast zu tragen hat, während zugezogene Multimillionäre mit den Behörden lukrative Steuerdeals aushandeln dürfen. ” impliziert doch auch schon mehr als deutlich, dass wir in keiner solidarischen Gesellschaft leben. Ansonsten würde nämlich auch Reichtum und Besitz solidarisch genutzt werden.

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