Rangelov reloaded

Am Tag, als der Blick via Aushang die Selbstjustiz feiert und das Abknallen von Dieben zu des Schweizers Notwehrpflicht erklärt, feiert sich der Blick-Sportchef als Kreuzritter des Journalismus: “Wir sind nahe dran, und wir bleiben nahe dran. Weil es unsere journalistische Pflicht ist.” Manchmal sind sie wirklich nah dran. Nah am Beckenrand, nah am Wahnsinn. Und weinen dann, wenn sie nass werden. Sie, die letzten Journalisten! Dass sie schon lange keine mehr sind, sondern einfache Angestellte der Unterhaltungsindustrie, Teilnehmer des Ringier-Dschungelcamps, abgerichtet auf alles Niedere und nur dafür bezahlt, das merken sie auch. Nur schreiben dürfen sie es nicht. Schreiben dürfen sie nur anderes. Dass jeder Dritte mit Lara Gut ins Bett will zum Beispiel. “Devote Hofberichterstattung lassen wir uns von niemandem verordnen”, schreibt der Blick-Chef noch. Er, der auf seinen Sportseiten hilft, Lara Gut zu verkaufen, die Klientin von Infront-Ringier. Mit ein bisschen Ski, mit ein bisschen Sex. Nahe dran eben.

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