Bloody Saturday. And Sunday, too.

Es ist nicht gut, dass die Gruppe U2 und im speziellen ihr Sänger Bono Vox die Infrastruktur eines Sportstadions nutzen dürfen, das ich gelegentlich auch besuche und vor allem als Steuerzahler mitfinanziere. Bono Vox kann von mir aus seine Laiff Muzik irgendwo spielen, aber nicht hier. Mein Freund sagte immer: Bevor er sich auf eine Frau eingelassen hat, hat er immer zuerst ihre Plattensammlung durchgekämmt. Ob da U2 drin ist. Wenn ja, adieu Frau.

Ich möchte nicht so weit gehen wie mein Freund. Aber ich möchte beim nächsten Mal darüber abstimmen können, ob Bono Vox in den Letzigrund darf. Das ist nicht übertrieben. Gerade muss ich über einen Kredit für ein WC-Kafi-Kombihäuschen abstimmen, das so genannte Nagelhaus, weil die SVP findet, das sei “e Schiissi” und keine Kultur oder Kunst. Da kann ich auch gleich darüber abstimmen, ob U2 “e Schiissi” ist oder Kultur. Und oh ja, ich weiss, was ich stimmen werde. Überhaupt nicht in the name of love.

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14 Responses to Bloody Saturday. And Sunday, too.

  1. Ryser says:

    Ich liebe Dich!

  2. Fafa says:

    Bei meiner letzten “Plattenkontrolle” fand ich weder U2 noch Sting, dafür Jolly and the Flytrap. Wir sind jetzt 8 Jahre glücklich zusammen…hehehe…

  3. Kummerbube says:

    Da bin ich aber gar nicht Ihrer Meinung, werter Admin. Immerhin hat U2 6 Songs in den Rolling Stones Magazin Top 500. Klar fänd ich es auch toller, wenn die Stereophonics das Stadion füllen würden, aber grundsätzlich ist mir JEDER Anlass im Letztigrund zuwider. Nur hat man mich nach über 20 Jahren Saisonkarte im Hardturm auch nicht gefragt, ob ich denn hinter den Geleisen im Durchzug sitzen und per Feldstecher Fussballspiele ansehen möchte. In the name of Credit Suisse.

  4. admin says:

    Achtung Baby:

    http://oe3.orf.at/aktuell/stories/128289/

    Und dann aber die Welt retten wollen.

  5. Pingback: Nation of Swine

  6. Pauletta says:

    … und wenn die schon ihre Laiff Muzik spielen dürfen, dann aber bitte gleiches Unrecht für alle: die sollen gefälligst sitzen!

  7. Pat Bärlocher says:

    Tjahaha, vielen Dank für den Link zur Steuermoral. Spätestens da kommt die wahre Solidarität zum Vorschein. Pauletta hat recht: Setzen, Bono! Durchgefallen.

  8. Kummerbube says:

    Nun ja, ich kann ja über jeden und alles was schlechtes finden. Jackson hat gerne mit Kindern gespielt, Bono ist ein Heuchler, Keith Richards unausstehlich. Doch eines ist ganz klar: das ist meinen Ohren sowas von scheissegal! Und den Paarungsruf der Ewigcoolen (U2 ist out, Freitag Taschen auch, Kreis 4 noch) ist in meinen Augen nur ein Hilfeschrei. Ende 90er war das doch genau eure Uniform, nicht? Um sich etwas abzuheben braucht’s natürlich immer abstrusere und verwirrendere Positionen. Ich mach das mal vor: GC ist Scheisse (Nobelklub – FCZüzi hat das höhere Budget), die einzige schlaue Sendung ist Sounds auf DRS3, Franz Ferdinand ist wirklich sehr cool, grosse Amikarren sind schuld am Klimawandel. So.

    Ouh Mann, hätt ich doch besser nix geschrieben. I can’t get the devil outside of me…

  9. Pat Bärlocher says:

    Mir auch wurscht alles. Darum bin ich Servette im Fussball seit 30 Jahren treu. An denen liegt mir wirklich etwas, wüsste auch nicht, wie man das abstellen könnte. Und Servette war bestimmt nicht ewigcool die ganzen Jahre 🙂

  10. Pingback: Rundes Leder Browserdienst 38/10 | «Zum Runden Leder»

  11. admin says:

    Kummerbube, nichts gegen deinen Rundumschlag, nur wars beim Herrn Bono einfach des Guten zu viel, d.h. Anspruch und Wirklichkeit in einem zu schmerzhaften Missverhältnis, der irischen katholischen Kirche nicht unähnlich. Neben der bis zum Tinnitus repetierten Forderung nach internationaler Solidarität bei gleichzeitiger Steuerflucht im Stile eines Ospel, Federer, Ebner hat die Gruppe U2 vor Jahren schon eines meiner Lieblingslabels an den Rand des Ruins getrieben, weil darauf eine Band erschien, die offenbar unautorisiert ein U2-Stück coverte. Das hat dann weder mit GC und Freitag noch mit dem Kreis 4 und Michael Jackson was zu tun.

  12. Kummerbube says:

    Ich wiederhole: “Doch eines ist ganz klar: das ist meinen Ohren sowas von scheissegal!”

    ..und ja: Servette ist sehr angenehm, find ich, genauso wie der schöne Erfolg von Lausanne Sport.

  13. Kummerbube says:

    Auch sehr geil. Das Eine schliesst aber das Andere doch nicht aus, oder? Ausser vielleicht man schimpft gerne gegen die SVP, ist aber selbst noch verbohrter und merkt’s gar nicht… So, Kummerbube’s l’ultima parola: “Wenn ich viel rede, denke ich nicht viel. Wenn ich viel denke, rede ich nicht viel.” Adieu merci.

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